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Antoinette Hunziker-Ebneter, 18.12.2020
18.12.2020Antoinette Hunziker-Ebneter , Verwaltungsratspräsidentin BEKB

Werkplatz Égalité im Gespräch mit Antoinette Hunziker-Ebneter


Frau Hunziker-Ebneter, die Berner Kantonalbank fördert Diversität und Gleichstellung gezielt. Wo legen Sie als Verwaltungsratspräsidentin der BEKB aktuell Ihre Akzente?

Besonders wichtig sind mir die Nachwuchsförderung und die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden. Mein Ziel dabei ist es, ein gutes Verhältnis der beiden Geschlechter auf allen Führungsebenen zu erreichen, wobei die Einhaltung des Grundsatzes «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit» selbstverständlich ist.


Warum sind Ihnen genau diese Themen so wichtig?

Die Forschung und auch meine eigenen Erfahrungen zeigen, dass gemischte Teams kreativer arbeiten und mehr innovative Lösungen hervorbringen als homogene Gremien. Diese Chance, die sich uns als Unternehmen bietet, wollen wir im Interesse unserer Kundinnen und Kunden nutzen.


Wie gelingt es der BEKB, die Führungsverantwortlichen für das Anliegen zu gewinnen?

Indem wir das Anliegen Diversité auf allen Stufen thematisieren, die Mitarbeitenden dafür sensibilisieren und als Führungskräfte eine Vorbildfunktion wahrnehmen und Gleichstellung und Vielfalt mit zielführenden Massnahmen ganz konkret fördern, zum Beispiel mit Mentoring-Programmen. Zudem führt unsere Arbeitsgruppe «Diversité» regelmässig Forumsveranstaltungen durch, die bei den Mitarbeitenden und Führungskräften auf ein reges Interesse stossen.


Denken und handeln entlang von Chancengleichheit und Vielfalt braucht Zeit, denn damit einher geht ein Kulturwandel im Unternehmen. Wo sehen Sie den grössten Hebel, um die Kultur eines Unternehmens in diese Richtung zu verändern?

Die Frage ist, ob eine Unternehmenskultur verändert oder einfach akzentuiert werden muss. Mit unseren Grundwerten Engagement, Nachhaltigkeit und Vertrauen haben wir bei der BEKB eine ausgezeichnete Basis für ein partnerschaftliches Miteinander. Entscheidend ist meiner Meinung, dass diese Werte von uns allen, insbesondere auch von den Führungs-kräften, Tag für Tag vorgelebt werden.


Ihnen, Frau Hunziker-Ebneter, sind Gleichstellung und Förderung der Vielfalt sehr wichtig. Welche Ereignisse oder Einsichten in Ihrem Leben haben zu diesen Werthaltungen beigetragen?

Geprägt wurde ich durch die Erziehung in meinem Elternhaus. Ich hatte von klein auf die gleichen Chancen und Pflichten wie mein Bruder. Deshalb war ich auch nie auf den Unterschied fokussiert, sondern darauf, ein sinnstiftendes und ausgefülltes Leben zu führen. Als junge Mutter hatte ich den Wunsch, Teilzeit zu arbeiten. Das war schliesslich auch möglich, aber es hat viel Überzeugungsarbeit und Energie gebraucht, um dieses Ziel zu erreichen. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass dies den Frauen, die heute in einer ähnlichen Situation sind, erspart bleibt.


Gemäss der Studie Sotomo 2020 haben vor allem gut ausgebildete Frauen als Folge von Corona freiwillig oder unfreiwillig ihr Pensum zugunsten der Kinderbetreuung reduziert. Stellen Sie in der BEKB Ähnliches fest?

Die BEKB hat die Abwesenheiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich während der Lockdown-Phase um ihre Kinder kümmern mussten, sehr grosszügig gehandhabt. Es ist deshalb bei uns kaum zu Pensumsreduktionen gekommen.


Die BEKB hat beim Werkplatz Égalité mitgemacht. Was hat Sie dazu motiviert?

Das Diversitätsmanagement ist für die BEKB sehr wichtig, und wir setzen verschiedene Instrumente und Möglichkeiten ein, um unsere Ziele zu erreichen. Wir stellen auch fest, dass wir bei einzelnen Themen, wie etwa der Erhöhung des Frauenanteils in Führungsfunktionen, noch nicht dort sind, wo wir sein möchten. Das Mitmachen beim Werkplatz Égalité hat es uns ermöglicht, neue Modelle und Lösungsansätze kennenzulernen und vom gegenseitigen Wissensaustausch zu profitieren. Zudem haben wir unser Netzwerk mit Fachleuten erweitert. Alles in allem gesehen war der Werkplatz Égalité für uns eine Erfahrung, die wir nicht missen möchten.